Neurologopädie Stefanie Keppler-Haug

Gesichtslähmung (Fazialisparese)

Gesichtslähmung (Fazialisparese)

Bei einer Lähmung des Fazialisnervs sind die mimischen Bewegungen auf der betroffenen Gesichtshälfte entweder eingeschränkt oder komplett fehlend. Bei einer zentralen Fazialisparese ist allein der Mundast betroffen: der Mundwinkel hängt herab, die Nasen-Mund-Falte ist verstrichen, das Naserümpfen kaum möglich. Bei einer peripheren Fazialisparese kommen weitere Symptome hinzu, insbesondere fehlt der Lidschluss, das Zusammenkneifen der Augen sowie das Stirnrunzeln sind nicht möglich.

Ursachen für eine zentrale Fazialisparese sind Schädigungen des zentralen Nervensystems, z.B. Schlaganfall, Hirntumore und -entzündungen. Bei einer peripheren Fazialisparese sind die Ursachen oft unbekannt (idiopathisch) oder infektiös bedingt, z.B. durch das Herpes simplex Virus, oder traumatisch verursacht, z.B. durch eine Schädelbasisfraktur.

Das Ziel in der Therapie der Fazialisparese besteht darin, wenn möglich den Nerv zu reaktivieren und damit die Normalisierung der mimischen Muskulatur zu unterstützen, um so das Schlucken und Sprechen des Patienten wieder zu verbessern. Die gezielte Ansteuerung des Nervs anhand eines spezifischen Übungsprogramms soll einer langfristigen Atrophie der Muskulatur vorbeugen.