Neurologopädie Stefanie Keppler-Haug

Schluckstörung

Schluckstörung (Dysphagie)

Bei einer Schluckstörung (Dysphagie) ist der komplexe Vorgang des Schluckens beeinträchtigt. Die Ursachen für Schluckstörungen sind vielfältig. Sie können sowohl aufgrund einer neurologischen Erkrankung (z.B. Schlaganfall, Parkinson-Erkrankung, Multiple Sklerose u.a. neurodegenerative Erkrankungen), als auch als Folge einer Tumorbehandlung im Mund-, Hals- oder Halswirbelsäulenbereich, psychogen oder altersbedingt auftreten.

Direkte Hinweise auf eine Schluckstörung sind häufiges Husten und Räuspern während oder nach der Nahrungsaufnahme, Fremdkörpergefühl und Steckenbleiben der Nahrung im Hals, eine feuchte, gurgelnd Stimme, zunehmende Verschleimung der Atemwege, unklare Temperaturerhöhungen, Gewichtsverlust, Dehydration (Austrocknung) und andere Symptome.

Die Hauptgefahr bei einer Dysphagie besteht darin, dass durch das Verschlucken Nahrung und Flüssigkeit in die Lunge gelangen und dort eine Lungenentzündung hervorrufen können.

Die Therapie der Dysphagie setzt an der HNO-ärztlichen und logopädischen Diagnostik an. Das Ziel in der Dysphagietherapie ist es, die Schluckfähigkeit wiederherzustellen, zu verbessern und zu erhalten. Dazu werden zielgerichtete Übungen zur Verbesserung der am Schlucken beteiligten Muskulatur eingesetzt, kompensatorische Verfahren, die den Schluckvorgang erleichtern, Nahrungsanpassung und Empfehlungen für den Kostaufbau sowie Beratung zu Trink- und Esshilfen. Die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, dem Betroffenen, den Angehörigen, mitbehandelnden Therapeuten und Pflegepersonal ist bei der Behandlung der Dysphagie unabdingbar.